In der „Königsklasse“ besitzen Sie als Immobilienmakler ein Unternehmenshandbuch, in dem alle Abläufe im Betrieb dokumentiert sind.
Doch wie kommen Sie dort hin? Und was tun Sie, bis Ihr Maklerhandbuch fertig ist?
Eine Lösung kommt aus einem ganz anderen Bereich
Die Toyota Motor Corporation hatte nach dem zweiten Weltkrieg viele Nachteile gegenüber amerikanischen Automobilunternehmen. Ungenügende Produktivität, gestiegene Kundenerwartungen, zu enge Zuliefererbeziehungen und hohe Lagerbestände führten zu hohen Kosten und damit zu sinkender Konkurrenzfähigkeit.
Taiichi Ohno entwickelte 1947 für diese Herausforderungen eine Lösung. Seine Idee: „Es müsste doch möglich sein, den Materialfluss in der Produktion nach dem Supermarkt-Prinzip zu organisieren: Ein Verbraucher entnimmt aus dem Regal eine Ware, die Lücke wird bemerkt und wieder aufgefüllt“. Das KANBAN-Verfahren war geboren (Kanban = „Kärtchen“). Ein schnelles und flexibles Produktionssteuerungssystem, das in den 1970er Jahren aufgrund seiner Vorteile auch in den USA und Deutschland eingeführt wurde.
2007 wurde das Kanban-Prinzip auf das Projektmanagement übertragen. Statt Motoren und Schrauben wurden jetzt Informationen so gesteuert, dass diese zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar sind und komplette Arbeitsabläufe visualisiert.
Grundlagen des KANBAN-Modells
Im klassischen Kanban-Modell wird für jede Aufgabe eine Karte erstellt und in einer von drei Spalten erfasst:
So einfach das Modell bis jetzt ist, gibt es bereits eine klare Übersicht aller Tätigkeiten und kann bspw. Ihr Zeitmanagement optimieren.
Jede Karte kann mit Zusatzinformationen ergänzt werden.
Einsatz als Immobilienmakler
Für Ihr eigenes „Unternehmens-Kanban“ können Sie eines der vielen Tools nutzen, die inzwischen – teilweise sogar kostenlos – im Internet zur Verfügung stehen. Wir arbeiten überwiegend mit Programmen wie „Trello“ oder „Meistertask“.
Das Funktionsprinzip der Tools ist nahezu identisch, obwohl in den Programmen verschiedene Bezeichnungen verwendet werden. In Meistertask werden bspw. „Projekte“ angelegt; in Trello heißen diese „Boards“.
Praxis Objektmarketing
Betrachten wir ein Praxisbeispiel aus dem Leben eines Immobileinmaklers. Der Maklervertrag ist unterschrieben. Alle Objektunterlagen sind vorhanden. Als nächstes startet das Marketing für die Immobilie. Dafür haben Sie ein Board „Objektmarketing” angelegt.
Das Prinzip bleibt gleich. Zu erledigende Aufgaben stehen auf der linken Seite, erledigte Aufgaben „wandern“ nach rechts. Zur besseren Übersicht werden Aufgabenblöcke (Listen) genutzt.
Zunächst brauchen Sie Fotos der Immobilie. Die einzelnen Schritte dafür sind bereits als Karten vorbereitet. Jede Karte repräsentiert eine Aufgabe auf dem Weg zu Ihren Fotos. Auf dem Board „Fotos erstellen“ befinden sich die Karten „Fototermin vereinbaren“, „Fototermin vorbereiten“, „Terminbestätigung versenden”, „Fotoshooting“ und „Bilder speichern“ usw.
Anschließend folgt die Erstellung des Exposés. In der Liste "Exposé erstellen" sind wieder alle Aufgaben als Karten angelegt und, wo nötig mit Zusatzinformationen zur Erledigung ergänzt.
Bei jeder Karte haben Sie u.A. folgende Optionen:
Mein Tipp: Probieren Sie es einfach aus. Sie werden überrascht sein, wie viele weitere Anwendungsmöglichkeiten Sie entdecken und wie einfach und schnell Sie Erfolge erzielen.
Ausblick: Automatisierung
Den Prozessmanager von onOffice und ähnliche Tools halte ich für wunderbare Instrumente zur Automatisierung von Abläufen. Mit der Erstaufnahme Ihrer Prozesse in einem Kanban-System schaffen Sie die besten Voraussetzungen für eine spätere Automatisierung.
Darüber hinaus kann es Geschäftsprozesse geben, die Sie nicht mit einem Automatisierungstool steuern können oder wollen wie bspw. Personalangelegenheiten (Onboarding, Offboarding), Finanzprozesse oder ähnliches.
MasterClass Maklerhandbuch
Die Abkürzung
zum Systemerfolg